Ich atme die eiskalte Abendluft ein, als ich aus meinem Auto steige. Der leichte Schneefall, der schon den gesamten Nachmittag anhält, hat den einsamen Parkplatz in der Nähe eines zugefrorenen Sees unter einer glitzernden Decke verschwinden lassen. Meine Stiefel knirschen auf dem harten Untergrund, während ich versonnen den Schlüssel drehe und das Fahrzeug abschließe. In diesem Augenblick spüre ich ihn, bevor ich ihn sehe: Seinen Blick, so intensiv, dass er mir eine wohlige Gänsehaut beschert, die nichts mit der Kälte zu tun hat.
Ich drehe mich um und er steht da, nur wenige Schritte entfernt, das Gesicht halb versteckt hinter einem dicken Schal. Seine Haare sind vom Schnee bedeckt, trotzdem kann ich das kurze Zucken seiner Lippen erkennen, dieses aufreizende Schmunzeln, das mir einen heißen Schauer über den Rücken jagt. Ohne ein Wort zu sagen, kommt er näher und streift mir mit einer behandschuhten Hand sanft über die Schulter. Ich spüre seinen Atem, als er sich vorbeugt und mir ins Ohr flüstert: „Ich habe dich vermisst.“ Meine Knie werden weich, obwohl der Boden unter mir fest gefroren ist.
Wir kennen uns schon länger – eine heimliche Affäre, die in kühlen Winternächten immer wieder aufflammt. Es ist, als würden wir uns an dem beißenden Frost stören müssen, doch stattdessen befeuert er nur unsere Lust. Mit jeder Flocke, die herniederrieselt, steigt die Hitze in mir, breitet sich in meinem Unterleib aus und pocht in meinen Schläfen. Ein Verlangen, so stark, dass es mir fast peinlich ist, doch ich lasse mich nur zu gern von dieser Wollust überwältigen.
Er nimmt meine Hand und zieht mich sanft mit sich in eine nahegelegene Schutzhütte am Rand des Sees. Der Wind pfeift unbarmherzig durch die Ritzen, während wir eintreten, doch wir werden uns schon aufwärmen, da bin ich mir sicher. Innen riecht es nach altem Holz und abgestandener Luft, trotzdem sprüht es zwischen uns Funken, als würden wir zusammen ein Feuer entzünden.
Ich werfe meine Mütze in eine Ecke, streiche mir das Haar aus dem Gesicht und blicke ihn herausfordernd an. Keine Worte – wir brauchen sie nicht mehr. Seine Hand legt sich entschlossen an meinen Hals; ein forderndes, aber zärtliches Zeichen, das mir sagt, dass er mich spüren will. Mein Puls rast, und als er mich näher zieht, erobert sein Mund meinen. Wir küssen uns wild, hungrig und schmecken nach Schnee, Kälte und Verlangen. Ich beiße ihm leicht in die Unterlippe, will mehr, will ihn dem Winter entreißen, mich an seiner Hitze wärmen.
In einem atemlosen Moment reiße ich seinen Schal beiseite, dränge mich an seine Brust und spüre die Hammerharten seiner Muskeln, verborgen unter mehreren Schichten. Er seufzt leise, als ich ihm den dicken Wintermantel öffne, und seine Hände gleiten an meinen Hüften hinunter. Selbst durch meine Jeans fühlt sich seine Berührung glühend heiß an. Ich presse mich an ihn, recke mein Becken vor und spüre sein Verlangen. Der Kuss wird intensiver, unsere Zungen tanzen, unsere Körper verschmelzen in einem fiebrigen Sturm der Leidenschaft.
Mit leicht zittrigen Fingern löse ich seine Knöpfe, fahre mit meinen Nägeln über sein T-Shirt und genieße sein Keuchen. Dieses kehlige, unkontrollierte Geräusch erfüllt mich mit triumphierendem Stolz und vollkommener Erregung. Sein Atem streift meinen Hals, während er mir die Jacke und den dicken Pullover auszieht, sodass die eiskalte Luft meine Haut peitscht. Doch die Kälte stachelt mich nur weiter an. Ich will spüren, wie die Hitze, die wir beide ausstrahlen, diesen vereisten Raum füllt.
Er verliert keine Zeit, streift mir den BH von den Schultern; meine Brustwarzen verhärten sich augenblicklich, treffen auf seine warmen Hände, auf seine forschenden Lippen. Ein lustvolles Kribbeln jagt durch meinen Körper, während ich ihm ächzend meinen Nacken entgegenstrecke. Sein Bart kratzt angenehm rau über meine Haut, und ich stöhne, verliere mich in dieser Mischung aus Härte und Sanftheit.
Wir sinken auf eine alte Holzbank, die in einer Ecke der Hütte steht. Die Kälte des Holzes an meinen Oberschenkeln lässt mich kurz aufkeuchen, doch sofort umfängt mich seine Wärme, sein Körper schirmt mich vom Frost ab. Ungeduldig nestelt er an meiner Hose, öffnet den Reißverschluss und zieht sie über meine Hüften, Stück für Stück, so langsam, dass es mich wahnsinnig macht. In der Stille höre ich meinen hastigen Atem, sein verlangendes Schlucken. Ich sehe das brennende Leuchten in seinen Augen und weiß, dass wir jeden Gedanken an unsere Umwelt verloren haben. Nichts zählt mehr außer unserem heftigen Begehren.
Als wir schließlich nackt sind, umgaben uns nur noch wir selbst und die Umrisse dieses winzigen Raumes. Die Welt draußen scheint in Eis erstarrt, doch in uns lodert ein Feuer. Er schiebt sich zwischen meine Beine, lässt seine Finger über meine empfindsame Haut gleiten. Ein heftiges Zittern durchfährt mich. Unsere Körper verbinden sich in einer Welle der Lust, lassen uns den Frost jeweils in der Glut des anderen vergessen. Ich spüre seine Stärke, seine Stöße, die mich immer weiter anheizen, bis ein animalischer Laut meine Kehle verlässt.
Meine Hände krallen sich an seinen Rücken, ich spüre sein pulsierendes Herz, verschmelze mit ihm in einem rhythmischen Takt, der uns beide in den Wahnsinn treibt. Wir geben uns völlig hin, ohne Rücksicht auf die klamme Kälte, ohne Scham. Nur Leidenschaft, die sich tosend verwandelt in pure Ekstase. Als unser Höhepunkt endlich über uns zusammenschlägt, keuchen wir synchron in die eisige Nacht hinein.
Langsam lassen wir von unserem wilden Spiel ab. Verschwitzt, atemlos und nie zuvor so lebendig, ziehen wir uns wieder an. Draußen rieselt der Schnee leise weiter, als wir Arm in Arm nach draußen treten. Im fahlen Licht der Straßenlaterne sehe ich ein müdes, aber zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen – und spüre, dass ich genauso lächle. Uns verbindet ein heißer Winterabend voller Verlangen, der mich noch lange begleiten wird.